Bambus im Garten

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Bambus im Garten – für viele ist das fremde Gehölz im eigenen Garten immer noch eine exotische Pflanze. Dieser Artikel soll das Thema Bambus etwas näher bringen und dazu anregen, es vielleicht doch einmal mit der exotischen Pflanze im eigenen Garten zu probieren.

Bambus

Bambus wird in abendländischen Kulturen sehr mit dem fernen Osten in Verbindung gebracht, und das nicht zu Unrecht. Er ist jedoch weit mehr als nur die Leibspeise des asiatischen Pandabären, als die er bei uns wohl besonders bekannt ist. In Ost- und Südostasien kann er als bedeutendes Kulturgut klassifiziert werden. Seine Verwendung durchzieht in dortigen Nationen alle Lebensbereiche, findet Verwendung als Lebensmittel, in der Produktion von Kleidung bis hin zum Baumaterial als welches er im Fernen Osten bevorzugt beansprucht wird. Aufgrund seines hohen Stellenwertes in den dortigen Kulturkreisen wird dem Bambus eine hohe Symbolkraft zugeschrieben.

Der Bambus gehört zu den Süßgräsern Poaceae. Damit zählen zu den Verwandten des Bambus Getreidearten wie Weizen, Hafer, aber auch Reis und Mais. Im Gegensatz zu diesen erreichen manche Arten des Bambus jedoch beträchtliche Höhen von teilweise 25 Metern und mehr in ihrer Maximalausprägung. Seine bei den meisten Arten hohlen Halme erreichen bei den höchstwachsenden Exemplaren Dicken von mehr als 35 Zentimetern. Beobachtet man das ruhige Schaukeln der filigranen Bambushalme bei leichtem Wind, so lässt sich seine Zugehörigkeit zu den Gräsern leicht erahnen.

Der Bambus ist sehr artenreich, die Vielzahl dieser wird in drei sogenannte Tribus gegliedert. Olyrae, Bambusae und Arundinarieae. Während Bambusae und Arundinarieae verholzen, wachsen die zum Tribus Olyrae zugehörigen Arten krautig. Eine weitere Gliederung des Bambus wird nach der maximalen Wuchshöhe vorgenommen. Man spricht hier von Zwergbambus, kleinem Bambus, mittlerem Bambus und Riesenbambus.

Bambus wächst so schnell wie keine andere Pflanzenart der Welt. Die endgültige Höhe wird manchmal schon innerhalb einer einzigen Saison erreicht. Diesbezüglicher Rekordhalter ist der Moso Bambus bei dem sogar ein Wachstum von 160 Zentimetern innerhalb eines einzigen Tages gemessen wurde. Die Vertreter mit den größten Wuchshöhen sind generell verschiedene tropische Arten des Tribus Bambusae, deren unsere Breitengrade in der kalten Jahreszeit im Allgemeinen zu kühl zum Überleben sind. Die aufgrund ihrer Winterhärte in Mitteleuropa bedeutendsten Vertreter des Bambus gehören zum Tribus Arundinarieae. Auch hierzulande kann ein Bambus unter günstigen Bedingungen an die zehn Meter Höhe erreichen.

Herkunft des Bambus

Der Name Bambus

Der Name Bambus stammt aus dem indischen und ist seit Mitte des 18. Jahrhunderts in den Ländern Europas dokumentiert. Die genaue Bedeutung des Namens ist nicht abschließend geklärt, teilweise wird angenommen, dass der englische Name bamboo phonetisch an das Geräusch erinnern soll, welches durch das Verbrennen des Bambus erzeugt wird. Erstmals erwähnt wurde der Name durch den schwedischen Botaniker und Biologen Carl von Linné, der den Namen vermutlich aus dem indischen übernahm.

Verbreitung des Bambus

Das Vorkommen dieser Riesengräser erstreckt sich fast weltweit, besonders jedoch über weite Teile Asiens. Insbesondere in einigen Teilen Chinas und Indiens gibt es eine hohe Zahl an weitläufigen Bambuswäldern. Ebenso ist die Artenvielfalt des Bambus in diesen Regionen am höchsten. So stammen über die Hälfte aller bekannten Bambusarten aus China. Einer der berühmtesten Bambuswälder ist der Bambuswald von Arashiyama. Er befindet sich nahe der japanischen Stadt Kyoto und ist eine weltweit bekannte Touristenattraktion.

Der Bambus präferiert allgemein eher warme und feuchte, also subtropische und tropische Gebiete. Einige seiner zahlreichen Arten lassen sich jedoch auch in der gemäßigten Klimazone vorfinden. Ihr Verbreitungsgebiet liegt weltweit jeweils ungefähr zwischen dem 40. Breitengrad der Nord- und Südhalbkugel. Er tritt in Höhenlagen von bis zu 4000 Metern auf. Die unterschiedlichen Arten lassen sich auf fast jedem Kontinent vorfinden. Nur in Europa und der Antarktis gibt es keine endemischen Vorkommen. Allerdings findet man ihn auch bei uns immer öfter als eingeführte Zierpflanze. Je nach Art können diese gut in Gärten und teilweise auch in Innenräumen kultiviert werden.

Die ersten nach Europa importierten Exemplare gehörten zur Gattung Phyllostachys des Tribus Bambusae. Sie wurden von Seidenhändlern aus Asien nach Europa zur Mitte des 19. Jahrhunderts eingeführt. Der Flachrohrbambus Phyllostachys zählt auch heute noch zu den bei uns bekanntesten Vertretern. Eine noch weitgehendere Nutzung hierzulande erfahren die Sorten des Schirmbambus Fargesia. Diese beiden Arten haben den Vorteil, dass sie den Winter gut im Freien überdauern können.

Verwendung des Bambus

Vor allem in Asien erfährt der Bambus eine so weitreichende und vielfältige Nutzung wie überhaupt keine andere Pflanzenart. Seine Verwendung durch die unterschiedlichen Völker Asiens ist so umfangreich, dass er dort als Kulturgut mit hoher Symbolkraft gilt. So steht er in Indien für Freundschaft, in China steht er für ein langes Leben und in Japan ist er ein Symbol für die Reinheit – durchwegs werden dem Bambus also sehr positive Attribute zugeschrieben.

Der Bambus als Baustoff

Seinen hohen Stellenwert verdankt der Bambus vorwiegend seiner extrem vielfältigen Anwendbarkeit. Die verholzenden Arten des Bambus werden als sehr stabiler und flexibel einsetzbarer Baustoff in höchstem Maße geschätzt. In ostasiatischen Großstädten wie Shanghai sind Bambusgerüste, die sich an Hochhäusern emporheben, ein vertrauter Anblick. Viele Einwohner Südostasiens leben in zierlichen, aber stabilen Hütten, die gänzlich aus Bambus erbaut wurden.

Seine hohe Stabilität, trotz des niedrigen Gewichts, ist ein Alleinstellungsmerkmal des Bambusrohrs. Dieses verdankt er seinem hohlen Inneren und den charakteristischen Knotenverbindungen. Die Knoten, auch Nodien genannt, sind im Inneren durch stabilisierende Zwischenwände verstärkt. Dazwischen liegen die Fasern, die den Bambus in Längsrichtung so stabil machen. Diese nennt man auch Internodien. Ein weiterer Vorteil seiner Nutzung als Baumaterial ist die natürliche Beschichtung, die ihn zu einem gewissen Grad feuerfest machen und ihm ebenso Schutz vor schädlichen Chemikalien bieten. Bambus wächst sehr schnell nach, somit wird seine Verwendung auch als ökologisch sinnvoll betrachtet.

Der Bambus wird ebenso gerne als Rohstoff für vielerlei Gebrauchsgegenstände eingesetzt. Körbe, Ziergegenstände für den Garten und das Heim, sowie Möbel werden aus Bambus hergestellt. Die Bambusfaser wird ebenso zu Kleidung verarbeitet.

Parkettboden aus Bambus wird ebenfalls immer beliebter und findet langsam auch in Europa mehr Gebrauch. Als Bodenbelag hat er den großen Vorteil ohne Zusatzbeschichtung gegen Wasser widerstandsfähig zu sein. Selbst in Nassräumen kann er daher bedenkenlos verlegt werden. Trotz seines exotischen Ursprungs ist er manchmal auch preislich attraktiver, als beispielsweise Eichenparkett. Wenn Sie sich für einen solchen Parkettboden entscheiden, beachten Sie jedoch, dass Sie bei Bambusparkett keine Fußbodenheizung verwenden dürfen, da der Boden sonst zu trocken wird und damit Risse entstehen. Bambusparkett benötigt immer eine gewisse Luftfeuchtigkeit.

Yantra Tätowierungen

Die Yantra Tätowierungen sind eine sakrale Form der Tätowierung die traditionellerweise mit einem Bambusstock vollzogen werden. Sie haben insbesondere in Kambodscha, Laos und Thailand eine lange Tradition. Die Tätowierungen werden mittels eines angespitzten Bambusstabs manuell durchgeführt. Das Stechen einer solchen sakralen Tätowierung findet konventionell in Form einer Zeremonie statt.

Bei dem Tätowierer handelt es sich meist um einen buddhistischen Mönch oder Heiler. Dieser reichert die Tinte oft mit weiteren Stoffen an, denen gewisse, teilweise magische Wirkungen zugesprochen werden. Dabei kann es sich zum Beispiel um Gallenflüssigkeit oder zerriebener Haut eines Mönches handeln. Während des Tätowiervorganges werden Mantras rezitiert und Rauchwaren verbrannt. Je nach Motiv wird ein solches, von einem Mönch gestochenes Yantra Tattoo, laut dem Volksglauben seinem Träger das ganze Leben lang Glück, Kraft oder Mut geben.

Die sakralen Tätowierungen wurden in den letzten Jahrzehnten, vor Allem in Thailand, kommerzialisiert. In vielen Tattoostudios werden solche kostengünstig angeboten. Hier können sich Touristen eines dieser beliebten, als bamboo tattoo vermarkteten, sakralen Motive stechen lassen. Dies findet natürlich ganz ohne Anwesenheit eines Priesters oder sonstigen rituellen Gepflogenheiten statt. Eine berühmte Trägerin eines solchen Tattoos ist zum Beispiel Angelina Jolie.

Bambus als Nahrungsmittel

Auch als Nahrungsmittel bereichert Bambus die ostasiatische Küche. Dort werden die jungen Bambussprossen gerne als Gericht verzehrt. Bambussprossen gibt es heute auch in Mitteleuropa in vielen Supermärkten zu kaufen. Vor dem Verzehr ist unbedingt zu beachten, dass Bambus in roher Form giftig ist. Um die Bitter- und Giftstoffe zu entfernen, muss er daher gut gekocht werden.

Bambussprossen können in vielfältiger Weise kombiniert werden. Insbesondere kommt er gerne in diversen Salaten zur Anwendung. Typische Gerichte, in denen sie als Beilage verwendet werden, sind diverse Wok- Gerichte. Meist werden diese mit Gemüse, wie Paprika, oder mit Früchten, wie Mangos, kombiniert. Bohnen, und Kokosmilch werden ebenfalls in vielen Rezepten gerne mit Bambussprossen in Kombination verkocht. In Taiwan isst man die Sprossen als simplen Snack mit Mayonnaise an kleinen Straßenimbissen.

Der Bambus im Garten als Zierpflanze

Der Bambus wird besonders in Ostasien gerne als Zierpflanze für die teilweise mit sehr viel Hingabe gestalteten Gärten kultiviert. Besonders oft findet man ihn in sogenannten Feng-Shui Gärten oder den japanischen Gärten.

Feng-Shui- Garten

Feng-Shui kommt aus dem chinesischen und bedeutet nichts anderes als “Wind und Wasser”. Es beruht dem Prinzip des Yin und Yang und soll die Wirkung der verschiedenen Kräfte und Elemente der Erde zueinander symbolisch wiedergeben. Einerseits im Positiven, wie auch im Negativen. Es soll uns daran erinnern, dass so wie Wasser den Boden nähren kann, er ihn gleichzeitig auch zu ertränken vermag. So wie Wind Pollen verweht, die neues Leben bringen, er aber auch zu zerstörerischen Stürmen heranwachsen kann, der ganze Landstriche zu verwüsten im Stande ist.

Nach den aus dem daoistischen Glauben stammenden Prinzipien des Feng-Shui kann unsere unsichtbare Energie das Chi oder Qui durch gezielte Lenkung in der architektonischen Gestaltung eines Ortes oder Raumes akkumuliert und geleitet werden. Dieses Prinzip wird von China ausgehend in vielen asiatischen Ländern in der Raumgestaltung angewandt. Sowohl in der Innenarchitektur, als auch im Außenbereich. Zunehmend interessieren sich auch westliche Architekten und Innenraumgestalter für die Lehren des Feng-Shui.

Bei der Gestaltung des Gartens nach den Ideen des Feng-Shui, sollen die verschiedenen Elemente so angeordnet werden, dass eine besondere Harmonie erreicht wird. Dies soll dem zur Ruhekommen des Geistes dienlich zu sein. Während das Yin für das Arbeitsleben und Anstrengung steht, soll in einem Feng-Shui Garten der Fokus auf das Yang gelegt werden. Das Yang steht für die Ruhe und Gelassenheit des Geistes und der Seele. Dem ausgewogenen Miteinander der Menschen mit der Natur soll mit dieser bewussten Gartengestaltung Raum verliehen werden.

Japanischer Garten

Japanische Gärten sind weltweit für Ihren eigenen, ganz besonderen Stil bekannt. Japanische Gärten zeichnen sich dadurch aus, dass sie auf ihrem begrenzten Raum ganze Landschaften nachstellen sollen. Verschiedene Pflanzenarten werden in Bezug zu Steinen, Hügeln und Sandplätzen gesetzt um diesen Eindruck zu erreichen. Sehr oft findet sich das Element Wasser in Form eines zentralen Teiches vor. Typisch ist auch ein kleiner Spazierpfad, der sich durch den Garten schlängelt. Auf diesem soll man wandernd den Geist zur Ruhe kommen lassen. Ein besonderes Highlight dieser Gärten stellt oft auch eine kleine Brücke zum Überqueren des Teiches dar.

Oft findet man nach diesem Muster gestaltete Gärten in der Nähe von buddhistischen Tempeln, Schreinen und Schlössern wieder. Ihre Gestaltung findet oft nach den Lehren des Feng-Shui statt.

Zen Garten

Eine reduzierte Form des japanischen Gartens, stellt der Zen Garten dar. Dieser verzichtet gänzlich auf Wasser und große Pflanzen. Hier bilden Steine und Sand das dominierende Element, ansonsten kommt meist nur Moos zur Anwendung. Das Rechen des Sandes in einem Zen- Garten ist eine Form der Meditation, die in buddhistischen Tempeln betrieben wird. Miniaturformen von Zen- Gärten lassen sich auch in Form kleiner sandgefüllter Boxen für den Schreibtisch bestellen. Da der klassische Zen Garten oft auf eine pflegebedürftige Flora verzichtet, bietet sich hier die Dekoration mit bereits verholztem Bambuselementen an.

Verwendung in heimischen Gärten

Auch in Mitteleuropa wird die Pflanze immer öfter kultiviert und mittlerweile sieht man häufiger Bambus im Garten oder als Sichtschutz im Vorgarten. Die beiden hierzulande als Zierpflanze beliebtesten Arten des Bambus, sind einerseits der Flachrohrbambus Phyllostachys des Tribus Bambusae und andererseits die Schirmbambussorten Fargesia des Tribus Arundinarieae.

Flachrohrbambus Phyllostachys

Phyllostachys stellt eine Ausnahme im Tribus Bambusae dar, da er, im Gegensatz zu den meisten anderen ihrer Vertreter bei richtiger Pflege, auch in der gemäßigten Klimazone im Garten gut gedeihen kann. Der Flachrohrbambus bildet, wie die meisten Arten des Bambus, sogenannte Rhizome. So werden seine Flachwurzeln genannt, die sich gerne breit in der Erde um den Bambus herum verteilen und ausbilden. Dies führt dazu, dass ein auf kleinem Raum, beispielsweise als Hecke gepflanzter Bambus im Garten, schnell zu einem ganzen Hain auswuchern kann.

Um dies zu unterbinden gibt es sogenannte Rhizomsperren. Beim Kauf einer solchen sollten Sie darauf achten, dass die Rhizomsperre tief genug sitzt, da ansonsten die Wurzeln des Bambus nach einigen Jahren auch darunter hindurchwachsen können. Rhizomsperren sollten daher mindestens 70 Zentimeter tief sein, wobei beim Eingraben darauf geachtet werden sollte den oberen Rand noch aus der Erde herausragen zu lassen. Auf diese Weise können Sie mit freiem Auge überprüfen, ob Rhizome bereits über die Sperre wuchern.

Rhizomsperren findet man als Rollenware in den meisten Fachmärkten. Wir empfehlen eine zwei Zentimeter dicke Folie aus Polyethylen. Sie sollte so um den Bambus vergraben werden, dass mindestens ein Abstand von eineinhalb Meter gegeben ist. Der Bambus benötigt Platz um gut zu gedeihen und nicht auszutrocknen. Die Enden der Rhizomsperre werden mit einer Metallschiene verbunden, damit diese rings um die Pflanze undurchlässig ist.

In den ersten Jahren nach der Auspflanzung ist Bambus noch etwas frostanfälliger, decken sie daher den Bereich um den Bambus vor der kalten Jahreszeit mit Laub ab. Entfernen Sie dieses dann im Frühjahr wieder. Bambus hat einen recht hohen Kalium- und Stickstoffbedarf. Um sich an Ihrem gesunden und schön wachsenden Bambus besonders lange erfreuen zu können, achten Sie auch darauf den Bambus insbesondere im Frühjahr mit einem speziellen Bambusdünger zu düngen. Wenn Sie auf eine natürliche Alternative zurückgreifen wollen, bietet sich zur Düngung auch reifer Kompost an. Der Bambus ist immergrün und benötigt viel Wasser – gerade nach der trockenen Winterperiode sollte Sie ihn daher gut gießen.

Schirmbambus Fargesia

Noch einfacher in der Handhabung als der Flachrohrbambus ist der in Europa sehr beliebte Schirmbambus Fargesia. Oft wird dieser auch als unechter Bambus oder Gartenbambus bezeichnet. Er wird in vielen verschiedenen Sorten angeboten, manche wachsen dichter, manche lockerer.

Da Schirmbambus seine Blüte nur alle 80- 120 Jahre erfährt, starben um die Jahrtausendwende alle dieser Bambusarten gleichzeitig ab. Aus dem Samen wurden dann die heute erhältlichen verschiedenen Sorten gezüchtet. Schirmbambusse bleiben vergleichsweise niedrig und besitzen eher dünne Halme von maximal drei Zentimetern Dicke. Er sieht seinen höherwachsenden Verwandten sehr ähnlich und bringt damit exotisch, asiatisches Flair in Ihren Garten.

Anders als der Flachrohrbambus bildet der Schirmbambus keine Rhizome aus, sondern besitzt sogenannte Horstwurzeln. Sie werden so genannt, da sie an einen Adlerhorst erinnern. Das heißt, die Wurzeln bleiben dicht beisammen und breiten sich nicht weitläufig aus. Somit kann er auch einige Jahre in einem ausreichend großen Pflanzenkübel gehalten werden, bevor er ausgepflanzt oder umgetopft werden muss.

Wenn Sie ihren Gartenbambus auspflanzen, achten Sie darauf humusreiche und lehmige Erde zu verwenden. Der Bambus gedeiht sowohl in der vollen Sonne, als auch im Halbschatten. Auch der Schirmbambus sollte immer gut gegossen werden, insbesondere nach den Wintermonaten. Der Herbst bietet die beste Zeit zum Auspflanzen des Bambus. Achten Sie auf einen eher sauren Boden. Der Boden sollte auch möglichst wasserdurchlässig sein, da Bambus auf Staunässe schlecht reagiert. Um die Durchlässigkeit des Bodens sicher zu stellen, kann zum Beispiel Blähton zur Anwendung kommen.

Die Gartengestaltung mit Bambus

Bei der Gestaltung Ihres Gartens mit Bambusgräsern sind Ihren Vorstellungen keine Grenzen gesetzt. Durch den schnellen und hohen Wuchs eignet sich der Bambus  im Garten hervorragend als Sichtschutz. Sollten Sie den Bambus als Hecke pflanzen wollen, achten Sie jedoch wie bereits erwähnt bei flachwurzelnden Arten wie dem Flachrohrbambus, auf eine ausreichend tiefe Rhizomsperre. Gerade wenn der Bambus nahe zum Nachbargrundstück gesetzt wird, können dort sprießende Rhizome natürlich Ärger verursachen. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, und zudem das umgraben Ihres Gartens für die Rhizomsperre scheuen, entscheiden Sie sich lieber für eine Sorte des Schirmbambus Fargesia.

Die verschiedenen Sorten des Fargesia haben oft klingende Bezeichnungen wie Bimbo, Panda, Zebra oder auch Green Lion und Viking. Sie unterscheiden sich in Wuchshöhe, Dichte und Wuchsrichtung, also eher steil nach oben, oder seitlich ausladend. Auch die Farbe der Halme kann bei den einzelnen Sorten zwischen grün, rötlich, fast weiß und schwarz variieren.

Gestalterisch bietet sich Bambus insbesondere an, wenn Sie Ihrem Garten asiatisches Flair verleihen möchten, beispielsweise nach Vorbild der weiter oben beschriebenen Feng-Shui- oder japanischen Gärten. Rund um einen Gartenteich gepflanzt sehen die Bambushalme besonders eindrucksvoll aus. Wenn Sie einen besonders authentisch asiatischen Stil erreichen wollen, dann setzen Sie japanische Kois in Ihren Teich. Sie können auch mit Wasserspielen, Tischchen oder Bänken aus Bambusrohren experimentieren. Wollen Sie einen Zen Garten nachbilden, vergessen Sie nicht auf die typischen Elemente wie Sand und Kieselsteine.

Begleitpflanzen

Der Bambus ist eine optisch schlichte und unaufdringliche Pflanze. Dadurch fügt er sich bei richtiger Pflege immer harmonisch in das Gesamtbild eines jeden Gartens ein. Wie auch immer Sie sich entscheiden Ihren Garten zu gestalten, der Bambus wird unter Einhaltung ein paar Grundregeln zur Pflege mit seiner exotischen und schlichten Schönheit immer einen Blickfang darstellen.

Bei der Suche nach passenden Begleitpflanzen für Ihren Bambus im Garten können Sie sich an jenen Gewächsen orientieren, welche Sie auch in natürlicher Umgebung von Bambus vorfinden würden. Damit erreichen sie ein besonders authentisches und harmonisches Gartenbild.

Japanischer Fächerahorn acer japonicum

Als Tipp können wir den japanischen Fächerahorn Acer japonicum empfehlen. Er stammt wie der Name vermuten lässt ursprünglich aus Japan, ist pflegeleicht und bietet sich daher hervorragend als Begleitpflanze an. Im Herbst wird er sie mit seinen tiefroten Blättern verzaubern. Pflanzen Sie ihren Fächerahorn an einem sonnigen Platz in Südrichtung, dann wächst seine Krone besonders dicht und schön.

Hortensien hydrangea

Ebenso harmonisch fügen sich Hortensien Hydrangea in Ihren Bambusgarten ein. Von ihnen gibt es eine Vielzahl verschiedener Arten. Die bei uns angebotenen Exemplare sind meist ausreichend winterhart. Es reicht, wenn sie diese in der kalten Jahreszeit mit etwas Wintervlies bedecken. Wie Bambus auch, benötigen Hortensien viel Wasser, vergessen Sie daher nicht diese ausreichend oft zu gießen. Diese Blumen sind für ihre kraftvollen Farben bekannt, und bieten so einen wunderbaren Kontrast zu Ihren dezenter gefärbten Bambushalmen.

Stechpalme Ilex

Stechpalmen Ilex sind nicht wie ihr Name schließen lassen könnte, mit den Palmen verwandt. Sie bilden die einzige Gattung der Familie der Stechpalmengewächse. 400 unterschiedliche Arten lassen sich ihnen zurechnen. Bekannt sind sie für ihre ledrigen Blätter, die an ihren Rändern mit Dornen bezackt sind und ebenso für ihre dunkelrot leuchtenden Steinfrüchte. Stechpalmen sind winterfest und lassen sich daher gut in unseren Gärten kultivieren. Ihre Zweige werden gerne als Winterdekoration verwendet.

Wenn Sie eine Stechpalme in Ihrem Garten halten wollen, achten Sie darauf, dass diese nicht ungefährlich sind. Ihre Blätter und Früchte sind sehr giftig. Kleine Kinder sollten in einem Garten mit Stechpalmen daher beaufsichtigt werden.

Kirschlorbeer Prunus laurocerasus

Der Kirschlorbeer ist ein immergrüner Verwandter von Kirsch- und Pflaumenbäumen. Seine natürliche Verbreitung liegt ursprünglich in den subtropischen Gebieten Kleinasiens und ist bis hinauf in den Balkan endemisch. Durch die wärmeren Winter hat er sich auch bei uns als Zierpflanze verbreitet. Die Sämlinge der Gartensorten, die Sie in unseren Gartenmärkten kaufen können, sind so gezüchtet, dass sie in der Regel auch den Winter im Freien gut überstehen.

Im Frühsommer trägt der Kirschlorbeer schöne weiße Blütenstände. Daraus entstehen dann im Spätsommer dunkelrote bis schwarze Steinfrüchte. Diese sind zwar sehr schön zu betrachten, im Gegensatz zu seinen Verwandten den Kirschen allerdings ungenießbar. Vom Verzehr im Rohzustand ist daher unbedingt abzuraten.

Rhododendron

Der Rhododendron ist für seine leuchtend intensiven Blütenfarben bekannt. Es gibt unzählige Arten mit unterschiedlichen Farben. Pflanzen Sie den Rhododendron am Besten in halbschattigen Bereichen. Der Boden sollte sehr sauer sein. Am besten kommen die verschiedenfarbigen Rhododendren als Hecke oder Büschen gepflanzt zur Geltung. Sie können Rhododendron auch als Kübelpflanze halten.

Farne

Auch Farne können im Zusammenspiel mit Bambus einen tollen optischen Eindruck erwecken. Zu empfehlen sind die winterharten Arten wie Straußenfarn Matteuccia struthiopteris, Wurmfarne Dryopteris und der Frauenhaarfarn Adiantum raddianum.

Bambus in Innenräumen

Durch ihr oft sehr hohes und ausladendes Wachstum und die weitläufige Verwurzelung benötigen die meisten Arten des Bambus viel Platz. Wenn Sie darüber nachdenken Bambus im Innenbereich halten zu wollen, sollten Sie sich daher als erstes die Frage stellen, ob ihr Innenbereich den Platzansprüchen des Bambus genügen kann. Auch die Lichtverhältnisse müssen auf die Bedürfnisse des Bambus abgestimmt sein. Um für genügend Licht zu sorgen können auch spezielle LED- Beleuchtungen zur Anwendung kommen.

Die optimalste Lösung für Bambus in Innenräumen stellt ein ausreichend hoher und großer Wintergarten, oder ein Gewächshaus dar. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, entscheiden Sie sich für pflegeleichtere Alternativen zum Bambus für Ihren Innenbereich. Empfehlen können wird den Glücksbambus oder den Drachenbaum. Diese beiden Zierpflanzen gehören nicht zur Familie des Bambus, können allerdings eine optimale Alternative für den Innenbereich darstellen, da sie bezüglich der Platz- und Lichtverhältnisse sehr anspruchslos sind.

Der große Vorteil von warmen Innenräumen im Vergleich zum Garten, ist jedoch eindeutig. Sollten Vorrausetzungen an Platz- und Lichtverhältnisse erfüllt sein, können Sie auch einige tropische Arten der Gattung Bambusae halten.

Bambusa Vulgaris Striata

Für Innenräume können wir an dieser Stelle zum Beispiel den in der Regel sehr robusten Bambusa vulgaris striata mit seinen großen Blättern und gelbgrünen Farbtönen empfehlen. Sein dicker, stammähnlicher Halm und die buschige Krone erinnern in ihrem Aussehen etwas an eine kleine Palme. Diese Bambusart kann auch im Kübel kultiviert werden.

Bambusa Vulgaris Wamin

Ebenfalls zur Kultivierung im Kübel eignet sich der Bambusa vulgaris Wamin. Diese Art hat sehr charakteristische Halme. Die Internodien sind rundlich verdickt und weisen so eine sehr spezielle Optik auf. Er wächst maximal auf etwa drei Meter Höhe.

Bambusa oldhamii

Manche Arten wie der Bambusa oldhamii sollten Sie nur in sehr hellen und hohen Räumen verwenden. Wenn Sie einen großen Wintergarten, oder ein ausreichend hohes Gewächshaus ihr Eigen nennen, wird Ihnen der Bambusa oldhamii große Freude bereiten. Dieser wächst in der Regel sehr senkrecht und kann eine stattliche Höhe erreichen. Die gelben bis rötlichen Halmscheiden, kombiniert mit seinen großen tiefgrünen Blättern, sind sein Markenzeichen.

Bambusa multiplex elegans

Dieser Bambus, auch Goldbambus genannt, ist auch für kleinere Töpfe geeignet. Seine ursprüngliche Verbreitung liegt in Japan, China und dem Südosten der Vereinigten Staaten. Er wird zwischen einem und 3 Metern hoch und hat ein sehr buschiges Aussehen, dass je nach Schnitt, an einen Buxbaum erinnert. Er kann an einem sonnigen bis halbschattigen Ort gehalten werden. Den Namen Goldbambus verdankt diese Art seinen schönen, sich im Alter goldgelblich verfärbenden Halmen.

Bambusa multiplex Alphonse-Karr

Diese Art ist höher wachsend als sein Verwandter der Goldbambus. Er ist sehr robust und zeichnet sich durch seine in jungen Jahren rosafarbenen Halme aus. Später werden diese gelblich bis fast orange mit grünen Streifen. Er eignet sich gut für helle Gewächshäuser und Wintergärten, ist aber für normale Wohnräume eher nicht zu empfehlen.

Chinesischer Tempelbambus Sinobambusa tootsik

Dieser Bambus erreicht Höhen zwischen 4 und 7 Metern. Seine Halme sind braungrün und dunkelgrün, die Blätter hingegen weisen gelbgrüne Streifen auf. Diese Form des Bambus wird auch gerne in Form eines Bonsais gehalten.

Falscher Bambus

In manchen Fachmärkten und Gartenzentren findet man auch als Bambus bezeichnete Pflanzen, die außer einer ähnlichen Optik keine echte Verwandtschaft zu Bambus vorweisen.

Zum Beispiel wird die zu den Spargelgewächsen zählende Schlangenlilie Dracaena sanderiana oft als Glücksbambus verkauft. Der Glücksbambus lässt sich auch sehr gut in Innenräumen halten. Das Aussehen des Glücksbambus zeichnet sein, ähnlich dem echten Bambus, segmentierter Stiel aus. Das obere Ende des Glücksbambus kringelt sich wie der Schwanz eines Glücksschweinchens. Er wird nicht höher als maximal einen Meter.

Näher mit dem Bambus verwandt ist das ebenfalls zu den Süßgräßern Poaceae zählende Seychellengras, das unter dem Namen Zimmerbambus vermarktet wird. Auch er gehört nicht zur Unterfamilie des Bambus, bietet sich in Innenräumen oder im Außenbereich aber ebenfalls als hübsche Alternative zu echtem Bambus an. Seychellengras oder Glücksbambus bieten sich auch als attraktive Begleitpflanzen für Ihren echten Bambus an.

Bambuswald Arashiyama

An dieser Stelle möchten wir für alle Bambusfans eine besondere Reiseempfehlung abgeben. Der wohl bekannteste Bambuswald heißt Arashiyama und liegt im südlichen Japan, direkt an der westlichen Außengrenze von Kyoto. Bei den meisten Bambushalmen in diesem Wald handelt es sich um den besonders hochwachsenden Moso Bambus. Der Wald ist weltweit für seine atemberaubende Schönheit bekannt. Viele beeindruckende Fotos und Bambusmotive, die sich auf Instagram und ähnlichen Plattformen finden lassen, sind Aufnahmen die hier entstanden sind.

Bis vor einigen Jahren war der Besuch kostenpflichtig, ist jetzt allerdings kostenlos möglich. Der Wald lässt sich hervorragend zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden. Wer es lieber etwas bequemer mag, der kann sich auch mit einer Rikscha durch den Wald führen lassen. In unmittelbarer Nähe des Waldes befindet sich auch der Monkey Park, wo sie Makakenaffen bewundern und füttern können. Wir empfehlen den Bambuswald eher morgens oder abends zu besuchen, da er sehr beliebt ist und untertags stark von Touristen frequentiert wird. Gerade am Abend ist der Wald besonders magisch, wenn die untergehende Sonne durch die mehreren zehnmeterhohen Bambushalme hindurch leuchtet. Vergessen Sie bei einem Besuch keinesfalls Ihren Fotoapparat.