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Der Palmfarn ist eine tropische Samenpflanze, deren Namen sie ihrem charakteristischen palmähnlichen Äußeren verdankt. Auf den ersten Blick möchte man den Palmfarn in die Familie der Palmengewächse einordnen, richtig ist jedoch, dass der Palmfarn zu den Samengewächsen gehört und somit weder der Farn, noch Palmen zu seinen nächsten Verwandten gehören. Zu diesen zählt unter anderen zum Beispiel der Ginko. Palmfarne oder Cycadeen sind sehr alte Pflanzenarten, die schon vor rund 250 Millionen Jahren, also im geologischen Zeitalter der Trias, Teil der damaligen Flora gewesen sind. Man kann sie daher als lebende Fossile bezeichnen. Palmfarne können sehr alt werden und erreichen unter günstigen Bedingungen die Höhe eines Baumes.
Herkunft und Verbreitung
Cycadeen sind eine weltweit in subtropischen und tropischen Gebieten beheimatete Pflanzenart. Daher sind sie feuchtes und warmes Klima gewöhnt. Das Verbreitungsgebiet reicht von Mexiko über das nördliche Südamerika, dem südöstlichen Afrika bis nach Indien, Südostasien und Australien. Weil der Palmfarn zum Gedeihen viel Licht und Sonne benötigt, findet man ihn oft in Küstennähe und weniger häufig in Regenwäldern vor. Deren dichte Flora lässt meinst zu wenig Sonnenlicht zum Boden dringen und sind dem Palmfarn daher zu schattig. Ebenso bevorzugen Cycadeen eher niedere Höhenlagen, zu finden ist er bis circa 2500 Meter über dem Meeresspiegel. Der Samen des Palmfarnes ist ein guter Schwimmer, der auch im Salzwasser lange Zeit treibend überstehen kann, bevor er an Land gespült wird und Wurzeln schlagen kann.
Die Pflanze wurde ursprünglich aus dem südlichen Japan nach Europa importiert. In freier Natur ist er bei uns nicht beheimatet, findet in der Verwendung als Zierpflanze im eigenen Garten aber auch in unseren Breitengraden immer mehr Liebhaber. Es ist möglich den Palmfarn als reine Zimmerpflanze zu halten. Um ein schönes und gesundes Wachstum zu erreichen müssen jedoch einige Tipps befolgt werden, auf die in den weiteren Abschnitten eingegangen werden soll. Der Palmfarn existiert in über 300 Arten, die jeweils scharf abgegrenzt voneinander in den unterschiedlichen feuchtwarmen Gebieten heimisch sind. Die meisten Palmfarne, die sich in unseren Fachmärkten finden lassen stammen aus Japan oder Südostasien. Der bei uns wohl beliebteste Palmfarn ist der japanische Sagopalmfarn, wissenschaftlicher Name Cycas Revoluta. Heute wird er gerne auch in den Gärten der Mittelmeerregion kultiviert. Daher ist er auch in Italien kein seltener Anblick, obwohl er dort wie überall in Europa, kein endemisches Vorkommen aufweist. Zu den weiteren Arten des Palmfarnes zählen zum Beispiel der nur in Kuba heimische Zwergpalmfarn Microcycas calocoma oder der lediglich in Südindien vorzufindende Eingerollte Sagopalmfarn Cycas circinalis.
Der Palmfarn als Zierpflanze
Mit dem Palmfarn zaubern Sie die Erinnerung an den letzten Strandurlaub zu sich nach Hause in den eigenen Garten. Man findet ihn daher in heimischen Gärten als exotische Zierpflanze immer öfter wieder. Beachten Sie, dass er als giftig gilt, und daher entsprechend gehandhabt werden sollte. Insbesondere der Samen und die Wurzeln können bei kleinen Kindern und Tieren zu blutigem Durchfall und Erbrechen führen. Vor der Anschaffung des Palmfarnes ist dies auf jeden Fall zu bedenken. Im Zweifelsfall ist daher vom Kauf abzuraten und Sie sollten Alternativen in Erwägung ziehen. Der Palmfarn gilt als nicht besonders pflegeleicht was seine Anfälligkeit auf verschiedene Krankheiten betrifft. So sind unter Anderem Wollläuse, Spinnmilben und Mehltaubefall keine Seltenheit. Insbesondere bei jüngeren Exemplaren ist eine höhere Anfälligkeit gegeben.
Um ein harmonisches Wachstum zu erreichen sollten Sie die Pflanze an einen hellen und windstillen Ort stellen. Bewegen sie den Palmfarn nicht zu viel, besonders während des Wachstums neuer Wedel sollte er nicht umgestellt werden. Die Pfahlwurzeln und auch die Blätter des Palmfarnes sind äußerst sensibel.
Aufzucht
Im Gegensatz zu den Farnen, die sich über Sporen vermehren, tut der Palmfarn dies über seine Blüten. Sie können den Palmfarn als Jungpflanze erwerben, oder die Samen einpflanzen. Wir empfehlen den Samen 30 Tage lang in warmes Wasser einzulegen. Danach kann er in die Erde gepflanzt werden. Bis der Samen Sie mit Wurzeln belohnt vergehen einigen Monate. Wenn der junge Palmfarn dann zu sprießen beginnt erinnert er mit seinen bodennahen Wedeln eher an einen Farn, als an eine Palme. Da der Palmfarn aus den Tropen stammt gedeiht er besonders gut bei starker und direkter Sonneneinstrahlung. Stellen Sie den Palmfarn in der warmen Jahreszeit daher hinaus ins Freie. Der Palmfarn hält grundsätzlich Temperaturen von bis minus 12 Grad stand. Zur Vermeidung von Kälteschäden empfehlen wir die Pflanze bei nächtlichen Temperaturen von ab 10 Grad Celsius in einen Innenraum oder ein Gewächshaus zu stellen. Der Palmfarn wächst extrem langsam. Im Laufe von vielen Jahrzehnten wächst der Palmfarn heran und aus dem ursprünglich rundlichen Stamm entwickelt sich eine baumhohe Pflanze, die einige Meter hoch werden kann. Der ausgewachsene Palmfarn kann unter günstigen Bedingungen theoretisch mehrere Hundert Jahre alt werden und erreicht je nach Art Höhen von 5 bis 10 Metern, wenige Arten können sogar bis zu 15 Meter hoch werden.
Pflege
Zuviel Feuchtigkeit an den Wurzeln schadet dem Palmfarn, es ist daher auf ein durchlässiges Substrat zu achten, damit das Wasser nach dem Gießen gut abrinnen kann. Staunässe verträgt der Palmfarn schlecht. Ebenso ist darauf zu achten nur entkalktes Wasser zu verwenden. Kalkhaltiges Wasser lässt den Palmfarn eingehen. Verwenden Sie während des Wachstums von frischen Wedeln einen natürlichen Dünger. Da der Palmfarn aus den Tropen stammt und daher eine hohe Luftfeuchtigkeit gewohnt ist, können Sie diese mit dem regelmäßigen Besprühen der Blätter simulieren. Er wird Sie mit schönen und gesunden Blättern belohnen.
Alternativen
Wenn Sie sich nach der exotischen Stimmung, die ein Palmfarn Ihrem zuhause verleiht sehnen, zugleich jedoch den Pflegeaufwand scheuen, oder keine giftigen Pflanzen in Ihrem Heim wollen, weil Sie mit kleinen Kinder im Haushalt leben gibt es optisch Ähnliche Pflanzen, die weniger anspruchsvoll sind.
Der Drachenbaum ist pflegeleicht und ungiftig. Er gehört zu den Spargelgewächsen. Die bei uns beliebteste Form als Zierpflanze stammt aus den Kanaren und wird daher kanarischer Drachenbaum oder Dracaena Draco genannt.
Schöne Zierpflanze stellen auch Palmlilien dar. Besser bekannt sind sie unter dem Namen Yuccapalme. In ihrer Optik sehen sie den Drachenbäumen sehr Ähnlich und zählen ebenso zur Familie der Spargelgewächse. Sie sind in unseren Breiten als Zierpflanze ebenfalls weitverbreitet und je nach Art auch winterhart. Zu den winterfesten Arten gehören zum Beispiel die blaue Palmlilie Yucca baccata oder die Seifen-Palmlilie Yucca elata.